Hirnblutungen

Die Symptome einer Hirnblutung (blutiger Schlaganfall) sind von einem Gefäßverschluss (unblutiger Schlaganfall) nicht zu unterscheiden, deshalb ist vor Behandlungsbeging immer eine Bildgebung (in der Regel Computertomographie) notwendig. Hirnblutungen sind bei jungen Menschen selten und haben häufig eine Gefäßmissbildung zur Ursache, während bei älteren Menschen oft ein langjähriger Bluthochdruck aber auch eine blutverdünnende Behandlung ursächlich ist.

Symptome einer Hirnblutung:

(abhängig von der Größe und der Lokalisation)

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Verwirrtheit
  • Halbseitenlähmung
  • halbseitige Gefühlsstörungen
  • Sprachstörung
  • Sehstörungen
  • epileptischer Anfall
  • Bewusstseinstrübung / Bewusstlosigkeit
  • etc.

Ursachen

  • Bluthochdruck
  • Gefäßmissbildungen (Aneurysmen, Angiome, Kavernome)
  • Hirntumore
  • Amyloidangiopathie (Erkrankung der Blutgefäße des Gehirns)
  • Gefäßentzündungen (Vaskulitis)
  • Drogenkonsum (z.B. Kokain)
  • Blutverdünner (z.B. ASS, Clopidogrel, Marcumar, Xarelto, Eliquis, Pradaxa etc.)

Behandlung

Viele Hirnblutungen können konservativ (nicht operativ) behandelt werden. Sind durch die Blutung die Hirnwasserabflusswege blockiert, muss (vorübergehend) eine Hirnwasserableitung („externe Ventrikeldrainage“) gelegt werden. Bei großen Blutungen mit Bewusstseinstrübungen oder Lähmungen muss ein operativer Eingriff erwogen werden. Hier ist immer eine individuelle Entscheidung notwendig. Eine Operation kann durch die Blutung zerstörtes Hirngewebe nicht wiederherstellen, die operative Entlastung kann aber weitere Druckschäden – sofern früh genug operiert wird – verhindern.

Wichtig ist, die Ursache der Blutung zu klären und bei der Behandlung zu berücksichtigen: z.B. Absetzen der oralen Antikoagulantien (Blutverdünner), Ausschaltung eines Aneurysmas oder Entfernung des ursächlichen Hirntumors.


Computertomographie
mit Hirnblutung

Nach mikrochirurgischer
Hämatomausräumung

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