Offenes Foramen ovale (PFO) und nicht erklärlicher Schlaganfall

Das sogenannte offene Foramen ovale ist eine kleine Öffnung im oberen Teil der Trennwand der beiden Herzvorhofkammern, die für die Sauerstoffversorgung eines jeden Menschen vor der Geburt notwendig ist. Nach der Geburt schließt sich diese Öffnung bei 75% der Menschen. Bei 25% bleibt sie jedoch offen, was normalerweise keinerlei Probleme bereitet. In seltenen Fällen allerdings kann ein kleines Blutgerinnsel, das in den Beingefäßen (Venen) entstanden ist und mit dem Blut zum Herzen zurücktransportiert wird, diese Öffnung passieren und ins Gehirn oder in andere Organe gelangen (Embolie). Dort kann das Blutgerinnsel ein Blutgefäß (Arterie) verstopfen. Diese Verstopfung führt dazu, dass das dahinterliegende Gewebe nicht mehr mit Blut und Sauerstoff versorgt wird und abstirbt. Es entsteht ein Schlaganfall.

Die Schlaganfallsymptome sind sehr verschieden. Es kann sich z.B. um kurzzeitige Sprachstörungen, Sehstörungen oder Lähmungen handeln, die sich wieder zurückbilden, oder aber auch um dauerhafte Störungen in Form eines Schlaganfalles. Es ist bekannt, dass bei Patienten unter 60 Jahren, die bereits ein derartiges Ereignis oder einen Schlaganfall erlitten haben und ein Foramen ovale aufweisen, das Risiko für einen zweiten Zwischenfall etwa 3% pro Jahr beträgt.

Ob es sinnvoll ist, das PFO zu verschließen, oder ASS gegeben wird, um einen erneuten Schlaganfall zu verhindern, wurde in verschiedenen Studien geprüft, ohne dass es zu einem eindeutigen Ergebnis kam. In der Regel ist der Verschluss nicht nötig. Insbesondere bei jungen und Gefäß-gesunden Patienten kann der Verschluss jedoch sinnvoll sein. Wir beraten Sie gerne!

Verschluss eines PFO mittels eines Schirmchens

Dabei werden Katheter durch ein Blutgefäß (Vene) in der Leistengegend bis zum Herz vorgeschoben. Durch diese Katheter kann dann ein sogenannter Schirm bis zur Öffnung zwischen den Vorhofkammern geschoben und in der Öffnung positioniert werden. In den nächsten Wochen oder Monaten überwächst körpereigenes Gewebe diesen Schirmverschluss und die kleine Öffnung wird somit geschlossen. Ähnlich wie bei der Operation am offenen Herz ist danach auf Dauer keine medikamentöse Behandlung mehr notwendig.

 

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